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Es wird schwieriger im Bausektor, seitdem die EZB im Juli 22 angefangen hat die Zinsen hochzuschrauben. Berichte des ifo-Instituts und destatis.
Wie man es dreht und wende: Es wird schwieriger im Bausektor, seitdem die EZB im Juli 22 angefangen hat Zinsen hochzuschrauben. Mittlerweile liegt der aktuelle Leitzins bei 4,5% und drückt auf kreditfinanzierte Bauvorhaben, allerdings auch auf die Immobiliennachfrage bzw. die Preise im Immobiliensektor allgemein.
32 Prozent weniger Neubau als 2022: Krise im Wohnungsbau hält an
Überdurchschnittlich hoch fallen die Rückgänge bei Neubauten aus: Von Januar bis August 2023 wurden in neu zu errichtenden Wohngebäuden insgesamt 143.900 Wohnungen genehmigt – 32 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Wie in den Vormonaten sind Zweifamilienhäuser (-52,5 Prozent) und Einfamilienhäuser (-37,8 Prozent) stärker betroffen als Mehrfamilienhäuser (-28,0 Prozent). Als Gründe für den Rückgang der Bauvorhaben benennen die Statistiker neben den steigenden Baukosten die zunehmend schlechtere Finanzierungsbedingungen.Das ifo-Institut rechnet mit einer anhaltenden Unsicherheit im Wohnungsbau. Ob die Talsohle bereits durchschritten ist, bleibe abzuwarten. Noch habe die Krise im Wohnungsbau keine größeren Auswirkungen auf die Beschäftigung. Es bestehe die Gefahr, dass einmal abgebaute Kapazitäten in der Wohnungsbauwirtschaft nicht wieder aufgebaut werden können und dadurch ein potenzieller Wiederaufschwung ins Stocken gerät.
Die ifo-Analyse „Zur aktuellen Lage im Wohnungsbau“ ist hier zum kostenlosen Download hinterlegt.
Link zur Originalmeldung: https://www.hausverwaltung-koeln.com/32-prozent-weniger-neubau-als-2022-krise-im-neubau-haelt-an/
Das Statistische Bundesamt relativiert und sieht Besserung
Zwar bestätigt auch das statistische Bundesamt die ifo-Analyse und meldet unisono „Baugenehmigungen für Wohnungen im August 2023: -31,6 % gegenüber Vorjahresmonat“ , bemüht sich aber nur eine Woche später, Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Wenn man nur genau hinschaut, geht es auch irgendwo Bergauf: „Auftragseingang im Bauhauptgewerbe im August 2023: +10,8 % zum Vormonat“ , na also – geht doch! Dass es sich hierbei hauptsächlich um den von Großaufträgen beeinflussten Tiefbau handelt, der die Lage so freundlich erscheinen lässt, ist zwar erfreulich aber evtl. nicht repräsentativ. Denn wer stemmt schon große Infrastrukturprojekte? Der Staat! Die Bundesländer, die Kommunen. Ist natürlich wichtig, aber man fragt sich schon, ob da auch Meldungen wie „Stuttgart 21 wird wieder teurer (und natürlich später)“ dann evtl. auch eine positive Deutung erhalten…
Aus der Meldung des statistischen Bundesamtes: Im August stieg der Auftragseingang real (saison- und kalenderbereinigt) gegenüber dem Vormonat um 10,8 Prozent (Juli 2023 gegenüber Juni 2023: +9,6 Prozent). Stütze der Branche ist der von Großaufträgen beeinflusste Tiefbau mit einem Plus von 18,6 Prozent. Im Hochbau fiel der Anstieg mit plus 1,8 Prozent nur schwach aus. Im Vergleich zum Vorjahresmonat beträgt der reale, kalenderbereinigte Anstieg 17,5 Prozent. In diesem Zeitraum legt der Tiefbau um 34,5 Prozent zu, der Hochbau um 0,9 Prozent.
Der reale Umsatz im Bauhauptgewerbe ist zuletzt marginal gestiegen. Im August 2023 verzeichneten die Statistiker gegenüber dem Vorjahresmonat einen Anstieg um 0,1 Prozent. Nominal erhöhte sich der Umsatz aufgrund der gestiegenen Baupreise um 3,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro. Die jüngsten Quartalszahlen waren noch deutlich schlechter ausgefallen: Preisbereinigt ging der Umsatz im Bauhauptgewerbe im zweiten Quartal 2023 um 3,4 Prozent gegenüber dem zweiten Quartal 2022 zurück. Das war vor allem dem Rückgang der Umsätze im Wohnungsbau geschuldet (-7,0 Prozent). Im Ausbaugewerbe betrug der preisbereinigte Umsatzrückgang 3,1 Prozent.
Positiv entwickelte sich dagegen die Nachfrage nach energetischer Sanierung: Im Bereich Elektroinstallation wurde im zweiten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal ein nominaler Umsatzanstieg von 17,5 Prozent erzielt, im Bereich Gas-, Wasser-, Heizungs-, Lüftungs- und Klimainstallation von 13,2 Prozent.
Das bestätigt auch die im September durchgeführte Herbstkonjunkturumfrage des Zentralverbands der Deutschen Elektro- und Informationstechnischen Handwerke (ZVEH): Darin gaben 40,7 Prozent der mehr als 1.500 teilnehmenden Innungsbetriebe an, im ersten Halbjahr 2023 an der Installation von Wärmepumpen beteiligt gewesen zu sein (2022: 34 Prozent). Noch höher war die Nachfrage bei PV-Anlagen: 51,5 Prozent der Unternehmen haben zwischen Januar und Juni 2023 an der Installation einer PV-Anlage mitgearbeitet (2022: 42,2 Prozent), 45 Prozent am Einbau eines Speichers (2022: 34,2 Prozent).
Das spiegelt sich auch im Umsatz: Der Anteil der Sparte PV-Anlagen/Speicher erhöhte sich im zwischen Frühjahr und Herbst 2023 von 5,8 Prozent auf 7,1 Prozent (+1,3 Prozentpunkte). Damit beträgt das halbjährliche Umsatzwachstum 21,4 Prozent bei PV-Anlagen und 28,3 Prozent bei Speichern. Insgesamt machen Erneuerbare Energien jetzt 8,2 Prozent der Umsätze des E-Handwerks aus (2022: 6,7 Prozent). Die Unternehmen setzen insgesamt verstärkt auf Sektorkopplung. Nur jedes fünfte (19,7 Prozent) ist in keinem der Wachstumsmärkte aktiv.
Link zur Originalmaldung: https://www.hausverwaltung-koeln.com/anzeichen-fuer-verbesserung-der-lage-im-baugewerbe/
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Lage im Bausektor bleibt angespannt
auf Werben online publiziert am 13. November 2023 in der Rubrik Presse - News
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